Was sind Bakteriophagen?
Nach heutigem Wissen sind Bakteriophagen – kurz Phagen genannt – ausschließlich Bakterien und Archaeen befallende Viren. Phagen sind ubiquitär vorhanden, sprich überall in der Natur, auf Pflanzen, Tieren und Menschen. Die Vielfalt der Bakteriophagen ist unendlich, da sie sich permanent verändern und ihren Wirten anpassen können. Der Begriff „Bakteriophage“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „Bakterienfresser“.
Bakteriophagen infizieren und lysieren sehr spezifisch Bakterien, ihre Bindung an das jeweilige Bakterium ist mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip vergleichbar.
Viele der bakteriellen Krankheitserreger haben zoonotisches Potential. Dies bedeutet, sie können zwischen Tier und Mensch in beide Richtungen übertragen werden. Seit einigen Jahren wird weltweit beobachtet, dass bakterielle Infektionen nur noch eingeschränkt, teils auch gar nicht mehr, mit Antibiotika bekämpft werden können. Ihre Verbreitung und somit auch die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen erfolgt in der Regel über die Umwelt. Dies stellt ein „One Health Problem“, einschließlich einer weltweiten Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, dar.
Bakteriophagen können eine Alternative und/oder sinnvolle Ergänzung zum Einsatz von Antibiotika sein. Sie bieten viele natürliche Vorteile gegenüber Antibiotika, gleichzeitig wird ihre Wirkung durch die Antibiotikaresistenzen nicht beeinflusst.
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Phagen der Ordnung Caudovirales, Morphotyp A (Myoviren) mit ikosaedrisches Kapsid und kontrahiertem Schwanzteil.
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Phagen der Ordnung Caudovirales (Myoviren) mit ikosaedrisches Kapsid und kontraktilem Schwanzteil.
Bakteriophagen
Der Begriff „Phage“ kommt aus dem griechischen und bedeutet „Bakterien-Fresser“.
Bakteriophagen, auch Phagen genannt, sind Viren, die spezifisch Bakterien infizieren und zerstören. Viren sind die häufigsten biologischen Entitäten auf unserem Planeten.
Im Jahre 1915 beschrieb Frederick W. Twort einen transparenten Virus, der bakterielles Material zerstört. Zwei Jahre später (1917) beschrieb Felix d‘Herelle diese Bakterien-Fresser als Bakteriophagen und bewies, dass Phagen als Therapeutikum eingesetzt werden können.